Der sogenannte Bischofshut misst zwar nur ca. 800 Meter im Durchmesser. Aber es findet sich jede Menge Platz für Sehenswürdigkeiten darin. Zwei Stunden sind eigentlich zu wenig, um sich einen gründlichen Eindruck von der Würzburger Altstadt zu verschaffen. Der große Altstadtrundgang wagt sich hie und da, an einigen ausgewählten Stellen über die Krempe des Bischofshutes hinaus. Auf diese Weise hat der Gästeführer die Möglichkeit, einmal etwas mehr von dem zu präsentieren, was er so alles weiß.
Neben den Stationen, die Sie auch während des kleinen Altstadtrundgangs sehen, bietet es sich an, das einen Straßenzug entfernt gelegene Juliusspital mit seinem wunderschönen Innenhof und der Alten Pathologie zu erkunden und auch etwas über den facettenreichen Gründer des Spitals zu hören.
Ein Besuch von Stift Haug lohnt sich ebenfalls. Das Stift ist die erste große Barockkirche Frankens. Die Legende will, dass ihr Baumeister, ein Italiener namens Antonio Petrini, die Abnahme der Gewölbeverschalung vom benachbarten Würzburger Stein aus mit dem Fernrohr verfolgt haben soll. Er wollte rechtzeitig die Flucht ergreifen können, falls seine Gewölbekonstruktion nicht halten sollte.
Ganz in der Nähe befindet sich das Bürgerspital, und da es dort einen schönen Weinausschank gibt, bietet sich diese Station für eine kurze Rast an, denn eine Stadtführung soll ja auch Spaß machen. Ein Achtel Frankenwein könnte den Spaßfaktor möglicherweise erhöhen und während Sie ein Gläschen Silvaner genießen, erzählt Ihnen der Gästeführer etwas über das Spital, den Weinbau in Franken und was „fränkisch trocken“ bedeutet. So viel sei verraten, es hat nichts mit dem Humor der Franken zu tun. Der kann allerdings auch ganz schön trocken sein.
Vom Bürgerspital ist es nur ein Katzensprung zum dem Würzburger Highlight, der Residenz, deren über 160 Meter lange Stadtfassade ein Fest für alle Freunde des Barock ist. Von dort aus geht es weiter über das Lusamgärtlein, wo es ein mittelalterliches Ständchen zu hören gibt, das Stift Neumünster, den Dom und die anderen Stationen des kleinen Altstadtrundgangs zur ältesten Franziskanerabbtei außerhalb Italiens, die touristisch ein verstecktes Dasein fristet, aber auf jeden Fall einen Besuch lohnt.
Schließlich sehen Sie noch das zweite Prestigeobjekt des Fürstbischofs Julius Echter von Mespelbrunn, die Alte Universität, sowie die Neubaustraße mit ihren Barockpalais der Schönbornzeit. Auch diese Führung endet auf der Alten Mainbrücke mit Blick auf die Marienwallfahrtskirche Käppele, die Feste Marienberg und den Würzburger Stein, Frankens wohl bekannteste und Deutschlands größte zusammenhängende Weinlage.
Nach diesen drei Stunden wissen Sie in Sachen Würzburg Bescheid!
Optionale Ergänzungen: Burgführung oder Residenzführung
Stationen des großen Altstadtrundgangs:
- Grafeneckart (Rathaus) mit Vierröhrenbrunnen
- Unterer Markt mit Marienkapelle
- Oberer Markt mit Falkenhaus
- Juliusspital
- Stift Haug
- Bürgerspital zum Heiligen Geist
- Residenz (Stadtfassade)
- St. Kiliansdom
- Lusamgärtlein
- Stift Neumünster
- Hof zum Wolfmannsziechlein (Tilman Riemenschneider)
- Hof Oberfrankfurt (Balthasar Neumann)
- Franziskaner Kirche
- Alte Universität
- Neubaustraße mit Barockpalais
- Alte Mainbrücke mit Blick auf die Festung Marienberg und das Käppele
Günstige Treffpunkte:
- Vierröhrenbrunnen
- Frankoniabrunnen auf dem Residenzplatz
- Caféhaus Brückenbäck
- Falkenhaus (Tourist-Information)