Dom, Stift Neumünster & Domherrenhöfe

Viele spannende und interessante Geschichten ranken sich um den Würzburger Dom und das Stift Neumünster. Zum Beispiel die von Bischof Konrad, der hinter dem Dom beim Bruderhof erschlagen wurde, oder auch jene vom Bischof Melchior, auf dessen Grabmal im Dom sein Todeskampf festgehalten wurde.

Aber auch Lustiges gibt es zu berichten, wie die Anekdote vom Alten Bischof Scherenberg, der einfach nicht Platz auf dem Bischofsstuhl machen wollte und dort steinalt wurde. Die beiden großen Kirchen gleichen Bilderbüchern der Würzburger Diözesangeschichte, wenn man sie zu lesen weiß.

Bei normalen Altstadtrundgängen kommen Dom, Stift Neumünster und die Domherrenhöfe leider immer etwas zu kurz. Das ist eigentlich sehr schade, denn Würzburg wäre ohne die katholische Kirche nicht die Stadt, die es ist. Aus diesem Grund gibt es auch eine eigenständige Führung, die sich mit der Kathedralkirche selbst, Stift Neumünster und dem näheren Umfeld befasst.

Neben der Geschichte und Geschichtchen ist die Bischofskirche als Ort gelebter Spiritualität sehens- und erlebenswert. Nicht aus Zufall liegt der Dom genau im Zentrum des Bischofshuts, was ihn als Zentrum der Kiliansverehrung und Ziel einer jahrhundertealten Pilgertradition kennzeichnet. Die Kiliansverehrung und die damit verbundene Wallfahrt sorgte im Mittelalter mit dafür, dass Würzburg zu einer der wichtigsten mitteldeutschen Städte aufstieg.

Beim Wiederaufbau des Doms nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ein interessantes theologisches Konzept verwirklicht, das allerdings dem Besucher nicht auf Anhieb ins Auge springt. Kunst aus vielen Epochen und Jahrhunderten gehen dabei Hand in Hand und versinnbildlichen die Hoffnung, die aus dem christlichen Glauben erwächst.

Aber die Zeit steht nicht still und so werden die alt ehrwürdigen Kirchen immer wieder verändert. So schmücken seit einigen Jahren Bilder der zeitgenössischen Mahler Thomas Lange und Markus Fräger Langhaus und Kuppel von Sitft Neumünster.

Auch als historisches Gebäude sind die beiden Kirchen sehr interessant. Der Dom mit seinen 105 Metern ist er die viertgrößte romanische Kirche Deutschlands. Schon der Vorgängerbau hatte annähernd die selben Ausmaße und wurde keine fünf Jahrzehnte nach der Bistumsgründung (742) und ca. hundert Jahre nach dem Martyrium des heiligen Kilian (689) geweiht. Bei der Kirchweih (788) war Karl der Große anwesend, was die Bedeutung unterstreicht, welche Stadt und Kirche für die fränkischen Herrscher hatten. Zwar wurde der heutige Dom (1040) in den zurückliegenden Jahrhunderten innen wie außen immer wieder erweitert, erneuert und umgebaut, sein romanischer Charakter blieb aber unversehrt.

Die Führung beschränkt sich nicht nur auf den Dom und Stift Neumünster, sondern bewegt sich auch durch die sogenannte Domimmunität hinter der Kathedrale. Bei Ihr handelt es sich nicht nur um einen Ort, sondern auch um eine Gruppe von Menschen. Sie wurde von den Domkapitularen und ihrem persönlichen Umfeld gebildet. Die Domimmunität mit ihren zahlreichen Domherrenhöfen war lange Zeit eine Art Stadt in der Stadt und konnte von der städtischen Gerichtsbarkeit nicht belangt werden.

Optionale Ergänzungen: Altstadtrundgang oder Residnezführung

Stationen der Führung:

  • Hauptschiff des Doms
  • Domschatz
  • Querschiff mit Propst- und Dechantaltar
  • Bruderhof mit Denkmal für Konrad I. von Querfurt
  • Stift Neumünster mit Kiliansgruft
  • Lusamgärtlein
  • Domherrenhöfe von außen

Treffpunkt:

  • Hauptportal des Doms